Sonntag, 25. Juli 2010

Schnittwunde

Männer und Frauen neigen dazu, in alltäglichen Situationen recht unterschiedlich zu reagieren. Hier sehen wir das am Beispiel der Situation, Frau/Mann hat sich in den Finger geschnitten.

Frauen:
- denken "aua"
- stecken den Finger in den Mund, damit das Blut nicht durch die Gegend tropft
- nehmen mit der anderen Hand ein Pflaster aus der Packung, kleben es drauf und machen weiter

Männer:
- schreien "Scheisse"
- strecken die Hand weit von sich
- sehen in die andere Richtung, weil sie kein Blut sehen können rufen nach Hilfe
- derweil bildet sich ein unübersehbarer Fleck auf dem Teppichboden
- müssen sich erst mal setzen, weil ihnen auf einmal so komisch wird und hinterlassen dabei eine Spur wie bei einer Schnitzeljagd
- erklären der zu Hilfe Eilenden mit schmerzverzerrter Stimme, sie hätten sich beinahe die Hand amputiert
- weisen das angebotene Pflaster zurück, weil sie der festen Überzeugung sind, daß es für die große Wunde viel zu klein sei
- schlagen heimlich im Gesundheitsbuch nach, wieviel Blutverlust ein durchschnittlicher Erwachsener überleben kann, während sie in der Apotheke große Pflaster kauft
- lassen sich mit heldenhaft tapferem Gesichtsausdruck das Pflaster aufkleben
- wollen zum Abendessen ein großes Steak haben, um die Neubildung der roten Blutkörperchen zu beschleunigen
- lagern vorsichtshalber die Füße hoch, während sie schnell mal das Fleisch für ihn brät
- verlangen dringend nach ein paar Bierchen gegen die Schmerzen
- heben das Pflaster an, um zu sehen, ob es noch blutet, während sie zur Tankstelle fährt und Bier holt
- drücken solange an der Wunde rum, bis sie wieder blutet
- machen ihr Vorwürfe, sie hätte das Pflaster nicht fest genug geklebt
- wimmern unterdrückt, wenn sie vorsichtig das alte Pflaster ablöst und ein neues draufklebt
- können aufgrund dieser Verletzung diesen Abend leider nicht mit ihr Tennis spielen und trösten sich statt dessen mit dem Europapokalspiel, das ganz zufällig gerade im Fernsehen läuft
- sie bemüht sich derweil um die Flecken im Teppich
- schleichen sich nachts in regelmäßigen Abständen aus dem Bett, um im Bad nach dem verdächtigen roten Streifen zu forschen, der eine Blutvergiftung bedeutet und sind demzufolge am nächsten Tag völlig übernächtigt und übellaunig
- nehmen sich vormittags zwei Stunden frei für einen Arztbesuch, um sich nur zur Sicherheit bestätigen zu lassen, daß sie wirklich keine Blutvergiftung haben
- klauen nachmittags aus dem Notfallpack im Aufenthaltsraum der Firma eine Mullbinde, lassen die blonde Sekretärin die Hand bandagieren und genießen ihr Mitgefühl
- dermaßen aufgebaut gehen sie abends zum Stammtisch und erzählen großspurig, daß die "Kleinigkeit" wirklich nicht der Rede wert wäre.


 ... ist das dann wohl ein Kater oder eine Katze? *überleg*

4 Kommentare:

  1. weglach
    Du bist zur Zeit ja so männerfeindlich gestimmt... tztztz... Aber du kannst doch nicht so gemein zu uns Männern sein, wir haben auch Gefühle! Das kann schwere psychosomatische Schäden hervorrufen! Ich werde morgen gleich mit meinen Psychologen drüber sprechen, mir etwas hartes chemisches gegen die schweren Depressionen verschreiben lassen, die du ausgelöst hast und mir dann von einer hübschen Blondine das männliche Ego aufpolieren lassen :-))

    Hab dich lieb du kleine freche Kröte!

    AntwortenLöschen
  2. Ist etwas überspitzt der Text, ....

    aber Männer sollen ihn ja auch verstehen... sfg

    AntwortenLöschen
  3. weglach

    Warum überspitzt Marie? Das ist ein Tatsachenbericht!
    Das hört sich haargenau nach "bei uns zu Hause" an! Genau so sieht das bei uns auch aus *weglach*
    Suuuper der Text! Echt klasse! *immernoch lach*

    AntwortenLöschen
  4. Sehr genial! *lach*

    Liebe Grüße
    Tine

    AntwortenLöschen

Wir freuen uns über jeden Kommentar